Hand aufs Herz: Hätten Sie als eingefleischter Südtirolkenner gewusst, wer Südtirols lustigster Heiliger ist, wenn die Frage etwa bei Günter Jauchs MillionenQuiz aufgekommen wäre? Na ja, das ist ja auch wirklich nicht so einfach zu beantworten. Damit sie künftig im Freundes- und Bekanntenkreis mit ihrem Wissen glänzen können, sei es hier verraten: Es ist der Heilige St. Prokolus. Er sitzt auf einer Schaukel an der Südwand der Prokulus Kirche im Weinort Naturs im Meraner Land – eine symbolische Darstellung seiner Flucht über die Stadtmauern Veronas.
Die Fresken der St. Prokulus Kirche in Naturns gehören zu den ältesten im deutschsprachigen Raum. Erbaut im 7. Jahrhundert in Gedenken an den Heiligen Prokulus – Bischof von Verona und später als Viehpatron und Wasserheiliger verehrt – zählen die Fresken aus dieser Zeit (wir schreiben das vorkarolingische Zeitalter) zu den bedeutendsten Kunstschätzen in Mitteleuropa. Die Naturnser haben im sogar ein Museum gewidmet.
Unweit des östlichen Ortseinganges von Naturns reckt, eingebettet in die in der Talsohle vorherrschenden Apfelgärten, das kleine Kirchlein St. Prokulus seinen Turm zwischen den Apfelbäumen hervor. Die kleine Kirche lässt von außen nicht erahnen, welchen Kunstschatz sie in ihrem Inneren verbirgt. Die Fresken aus dem 8. Jahrhundert zählen zu den bedeutendsten Wandmalereien in Mitteleuropa.
Auch erkennt man das Prokulus Museum gegenüber der Kirche nicht sofort als solches, ist es doch zur Gänze unterirdisch angelegt und von außen nur das Eingangsportal zu erkennen. Der Museumsparcours führt in vier multimedialen Stationen durch Spätantike, Früh- und Spätmittelalter sowie die frühe Neuzeit und birgt unter anderem die abgenommenen gotischen Fresken und viele Funde der Kirche St. Prokulus.
Neben den Wandmalereien aus dem 8. Jahrhundert sind auch die gotischen Fresken aus dem 14. Jahrhundert sehenswert. Die Schöpfungsgeschichte ist an der südlichen Außenwand dargestellt. Im Prokulusmuseum befinden sich die abgelösten gotischen Fresken, die sich über den vorkarolingischen Wandmalereien befanden.
Das St. Prokulus Patrozinium kam aus dem langobardischen Oberitalien nach Naturns. So sind dem Heiligen vor allem in der Gegend um Verona mehrere Kirchen geweiht. Dort ist Prokulus im 4. Jh. als Bischof überliefert. Der Legende nach musste er auf Betreiben des heidnischen Statthalters aus der Stadt fliehen. Mit diesem Ereignis wird der wohl bekannteste Bildausschnitt der Wandmalereien, der so genannte Schaukler, in Zusammenhang gebracht.
Viel Spannendes und Wissenswertes ist zu entdecken
2012 jährte sich zum 100. Mal die Entdeckung der frühmittelalterlichen Fresken in der Kirche zu St. Prokulus. Aus diesem Grund hat sich eine kleine Gruppe zusammengetan, um dieses Ereignis durch diverse Veranstaltungen und Aktionen den BürgerInnen und Gästen näher zu bringen. Die kleine, für Naturns aber sehr bedeutende Landkirche ist Grund genug, etwas Aufmerksamkeit zu investieren. Es gibt viel Spannendes und Wissenwertes zu entdecken in und um das kleine Kirchlein.
Neueste Forschung: In nunmehr 100 Jahren sind noch lange nicht alle Rätsel und Fragen rund um die Prokuluskirche geklärt. In der Sonderausgabe des „Schlern“ wurden die wesentlichen Aspekte der betroffenen wissenschaftlichen Disziplinen auf den neuesten Stand gebracht.
Klare Datierung: Im Laufe der letzten Jahre wurde das Alter der Fresken kontroversiell diskutiert und publiziert. Mittlerweile steht die eindeutige Datierung ins frühe Mittelalter fest.
Für die NaturnserInnen, aber auch für ganz Südtirol ist Prokulus eine Herzensangelegenheit. Der besondere Ort bleibt oft den Besuchergruppen überlassen – aber wenn es mit den Festlichkeiten ernst wird, dann führt an Prokulus kein Weg vorbei.
Nocturnum – Begegnungen an der Via Claudia Augusta: An der Prokuluskirche haben mehrere Künstler gearbeitet, Formen und Figuren aus verschiedenen Kulturkreisen treffen sich: das untere Vinschgau als geistige Transitzone.
Künstlerischer Zugang: Die Einzigartigkeit der Wandmalereien und Darstellungen haben einen extrem hohen Wiedererkennungswert. Es gilt die eigene Bildsprache in die heutige Zeit und in neue Anwendungen zu bringen. 12 ist für die Analyse der Gestaltung eine Schlüsselzahl, und bleibt es für das Neue. Der Künstler Konrad Laimer hat dazu außerdem Grafiken künstlerisch aufgearbeitet.
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