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Auf dem Dach der Dolomiten

Willkommen auf dem Dach der Dolomiten: Rifugio Lagazuoi, Foto: Ralf Glaser

Willkommen auf dem Dach der Dolomiten: Rifugio Lagazuoi, Foto: Ralf Glaser

Auf 2750 Metern liegt die Rifugio Lagazuoi. Weitab von weltlichem Komfort, fühlt man sich hier dem Himmel nah. Willkommen im Vorzimmer Gottes. Wer zum ersten Mal auf der Lagazuoi-Hütte ist, dem stockt der Atem. Nicht vom Frost, nicht vom Wind. Aber von der Aussicht auf hunderte Gipfel, Zacken, Riffe und Türme einer unbeschreiblichen Bergwelt.

Ganz klein und ehrfürchtig wird man hier oben vor solch natürlicher Größe und Würde. Wie ein Adlerhorst liegt die Lagazuoi-Hütte auf einem fast 1000 Meter senkrecht abfallenden Felsen – mit dem wohl atemberaubendsten Panorama der Dolomiten, wenn nicht der gesamten Alpen. Denn die wettergegerbte Lagazuoi-Hütte befindet sich auf dem Gipfel des im Ersten Weltkrieg hart umkämpften Berges Lagazuoi am Falzaregopass, zwischen Cortina d’Ampezzo und Gadertal und liegt am Rand der Naturparks von Fanes Sennes Prags und Dolomiti d’Ampezzo. Wohl dem, der hier oben auch noch das Naturschauspiel von Sonnenuntergang und Sonnenaufgang erleben darf.

Das Schönste ist die Ankunft des jungen Tages

Rosa Stunde: Sonnenaufgang vom Gipfel des Lagazuoi, Foto: Heiner Sieger

Rosa Stunde: Sonnenaufgang vom Gipfel des Lagazuoi, Foto: Heiner Sieger

So wie Guido Pompanin, der hier aufgewachsen ist und der seit 1978 seinen Lebensunterhalt auf der Hütte verdient, die sein Vater im Jahr 1964 in einem Anfall von Abenteuerlust aufgebaut hat. „Die Idee meines Vaters, auf dem abgelegenen Gipfel eine Hütte zu bauen, war damals in den 60-er Jahren ein großes Risiko“, sagt der Mittfünfziger heute. „Ich weiß nicht mehr, ob es Pflicht oder Zufall war,  auf jeden Fall musste ich mit 21 Jahren mein Biologiestudium aufgegeben. Mein Vater und die Arbeit riefen.“

Naturschauspiel Sonnenaufgang: Alle paar Minuten ändern sich Licht und Szenario, Foto: Heiner Sieger

Naturschauspiel Sonnenaufgang: Alle paar Minuten ändern sich Licht und Szenario, Foto: Heiner Sieger

Bedauert oder gar bereut hat Guido diese Entscheidung für ein Leben abseits der Zivilisation bis heute nicht. Längst kennt er jede Piste, jeden Steg, jeden Hang und jede Gämse in seinen Bergen. „Jeden Tag weiß ich zu schätzen, dass ich an einem der schönsten Plätze der Welt arbeiten darf“, sagt er und nennt ein Beispiel. „Viele Gäste wollen aus Gewohnheit, dass ich in der Früh das Licht in der Gaststube anschalte. Aber ich mache das nie. Jeden Morgen beginne ich die Arbeit im Dunkeln und genieße immer wieder diese besondere halbe Stunde, spüre das  Kommen des Tages. Das erleben zu können, brauche ich jeden Tag.“

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