Der Bub beginnt mit Begeisterung, doch schon nach wenigen Wiederholungen schnauft er erschöpft: „Ich mag nicht mehr, Papa.“ Ja, so einen Blasebalg bedienen ist anstrengend! Seine Altersgenossen vor 150 Jahren hatten diese Wahl freilich nicht. Mehrere Stunden am Tag mussten sie ihren Vätern im Schacht zur Hand gehen.

Einzigartig im Alpenraum: Beim Schneeberg können Besucher die komplette Produktionskette eines Bergwerks nacherleben – vom Erzabbau über den Transport bis zur Aufbereitung. – Foto: André Paul
Doch schon lockt die nächste Attraktion, das Kind rennt weiter: Die lebensgroße Nachbildung eines Bergmanns, der sich liegend in einen schmalen Spalt im Felsen förmlich hineinquetscht. Fast meint man, die Schmerzen in Rücken und Nacken selbst zu spüren, die ihn bei seiner anstrengenden Arbeit begleiteten, die Nässe, die Kälte und das bedrängende Gefühl ewiger Dunkelheit.
Der Südtiroler Schneeberg im Ridnauntal ist das höchstgelegene Bergwerk Europas. Die Erzlagerstätten reichen bis auf über 2600 Meter Höhe. Kein Bergwerk im Alpenraum war länger in Betrieb – fast 1000 Jahre lang. Über Generationen hinweg förderten die Knappen und ihre Familien hier Silber, Blei und Zink und machten ihre Landesherren, die Grafen von Tirol, auf diese Weise zu den reichsten Fürsten Europas. Erst 1985 schloss das Bergwerk für immer seine Pforten.
Das Leben kehrt zurück in den Stollen

Das Museum unter Tage bietet auch Attraktionen für kleine Besucher. Kinder können sich etwa am Blasebalg ausprobieren. – Foto: André Paul
Doch seit einigen Jahren kehrt zumindest in den wärmeren Monaten von Mai bis Oktober wieder Leben zurück in die Stollen. Touristen sind es, die der Geschichte des Schneeberg auf der Spur sind. Nun gibt es freilich viele Besucherbergwerke in Europa, aber der Schneeberg ist etwas ganz Besonderes: Nicht nur einen einzelnen Schacht kann man da besuchen, nein, eine eigene Welt der Hauer unter und über Tage lockt die Besucher zur Erkundung, Wohnhäuser und technische Anlagen, gelebte Geschichte, ein Historienpark in den Alpen.
Der Aufstieg ist schweißtreibend
Die Tour startet um 7.30 Uhr, noch reichen die Strahlen der Sonne kaum über die Gipfel der Berge, kalter Wind umfängt die Teilnehmer. Die Bergbauausrüstung – Stiefel, Jacke, ein Helm mit Stirnlampe – werden gereicht. Dann folgt ein dreistündiger, schweißtreibender Aufstieg über uralte Knappenwege nach St. Martin. Doch statt einer Brotzeit nach anstrengender Wanderung beginnt nun das eigentliche Tagwerk. Schlägel, Bergeisen, Pochhammer und Rüttelsieb liegen bereit. In Halden wird nach Mineralien und Erzen gesucht. Auf Wunsch wird auch traditionell im Schutzhaus übernachtet.
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