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Romantische Ruhe-Oase mit Schatzi-Faktor

Das Parkhotel Laurin in Bozen: Von Kopf bis Fuß dem Jugendstil verschrieben, Foto: Parkhotel Laurin

Das Parkhotel Laurin in Bozen: Von Kopf bis Fuß dem Jugendstil verschrieben, Foto: Parkhotel Laurin 

Es gibt Orte, da hat man das Gefühl, dass sich hier ganze Epochen verdichten und man selber auf magische Weise eng damit verwoben ist. Das Parkhotel Laurin in Bozen ist ein solcher Ort. Und er hat seine ganz eigene Attitüde: Eine Symbiose aus Jugendstil, alpenländischer Gediegenheit und lockerem italienischem Flair.

Landschaftlich ist Bozen geblieben wie noch vor 100 Jahren: Schloss Sigmundskron und seine Hügel zeigen die vertraute Silhouette, der langgestreckte Dolomitenfels im Westen der Stadt strahlt in der Morgensonne und verlacht die Zeit. Der Blick nach Osten über die Talfer streift Schloss Maretsch und die St. Magdalener Hügel und bleibt immer wieder fasziniert hängen an den Zacken des wildromantischen Rosengarten. „Dort möchte ich wohnen – weite Ebenen und hohe Berge, köstliches Grün, frische Wasser, alte Burgen und fröhliche Menschen“, so hatte schon der deutsche Romantiker Helmut von Moltke der Stadt im 19. Jahrhundert ein Loblied gesungen.

Laue Abendstunden laden zum Verweilen im Café ein

Dabei hat der Dichter eines noch ausgelassen: Bozen ist Italiens zweitwärmste Stadt und gesegnet mit herrlich lauen Temperaturen bis in die späten Abendstunden hinein, die selbst jetzt im Herbst draußen zum Verweilen in einer der zahlreichen Cafés und Bars der schmucken Altstadt verlocken. Eine dieser Bars ist besonders einladend – doch davon später mehr.

Vom Ufer der Talfer schweift der Blick über die Weinberge von St. Magdalena bis zu den schroffen Wänden des Rosengarten, Foto: Heiner Sieger

Mindestens viermal im Jahr zieht es mich nach Bozen, denn jede Jahreszeit hat hier ihren eigenen Charme: Das Frühjahr mit den schneebedeckten Dolomitenhängen und einer Luft, die schon im März vor lauter Blüten duftet, der Sommer mit den Stadtfesten und Ausflügen in die umliegenden Höhen und Weindörfer, der bis in den November warme Herbst mit Weinlese, Törggelen und heißen Maroni und nicht zuletzt der Winter, mit dem romantischen Weihnachtsmärkten und der sensationell köstlichen Weinsuppe, die hier ausgeschenkt wird.

Hier logierten schon Kaiser, Fürsten und Shakira

Zum Wohnen bieten sich viele gute Hotels in Bozen an – doch eines drängt sich seit ein paar Jahren regelrecht auf. Und das hat seinen Grund: Es gibt Orte, an denen hat man das Gefühl, dass sich hier mehrere Epochen verdichten und man selber auf eigenartig-magische Weise eng damit verwoben ist – wie der Louvre, der Kölner Dom oder der Petersplatz in Rom. Das Parkhotel Laurin in Bozen, wo früher österreichische Kaiser und deutsche Fürsten und jetzt Stars wie Shakira logierten, ist auch ein solcher Ort.

Und er hat seine ganz eigene Attitüde: Eine Symbiose aus Jugendstil, alpenländischer Gediegenheit und lockerem italienischem Flair. Hier wird alte Liebe jung. Vorbei an den Palmen, die am Eingang Spalier stehen, taucht man ein in eine romantische Atmosphäre, die meine wunderbare Ehefrau jedes Mal auf einen Schlag sehr anschmiegsam macht und in den „Schatzi“-Modus“ versetzt. Als würde man einen Mantel ablegen, lässt man die Alltagshektik hinter sich und findet zu Ruhe und spontan guter Laune.

Hoteldirektor Roland Margesin verordnete dem Parkhotel Laurin eine Verjüngungskur, Foto: Parkhotel Laurin

Einen solchen Ort zu schaffen, dazu braucht es kreative Gestaltungskraft – und Mut. Denn noch vor sechs Jahren wirkte das Parkhotel Laurin eher wie ein in die Jahre gekommener Kasten, der seine besten Zeiten hinter sich hat. Doch Franz Josef Staffler, Hotel-Eigentümer in der 3. Generation, engagierte vor dem 100. Geburtstag der alten Dame im Jahr 2010 als neuen Hoteldirektor Roland Margesin. Ein Glücksgriff, wie sich heute zeigt. Denn mit einer Mischung aus Inspiration, Gefühl für Zeitgeist und Respekt für Tradition haben beide das Haus mit seinen 100 Gästezimmern zu einer romantischen Ruhe-Oase mitten im Getriebe der geschäftigen norditalienischen Handelsmetropole getrimmt.

Frisch und peppig statt Champagner und Trüffel

Margesin wollte von der ersten Arbeitsstunde an fort vom „Champagner und Trüffel-Image“ eines Grand Hotels und neue, eigene Maßstäbe setzen. „Wir wollen frisch, peppig und freundlich sein“, gab er als Devise aus. „Die Leute wollen heute nicht mehr in einem großen Saal sitzen und den ganzen Abend tafeln“, sagt er und entwickelte das ehrwürdige Haus zu einem modernen Top-Hotel für auswärtige Gäste und gleichzeitig zu einem angesagten Treff für die Einheimischen.

Vordergründig prägt die einzigartige Architektur das Ambiente des Hauses. „Mit hohem Respekt vor der Geschichte und der großen Chance, die andere nicht haben, haben wir pro Jahr 15 Zimmer in unverfälschtem Jugendstil von den Türstöcken bis zu den Möbeln entsprechend der ursprünglichen Architektur durch die hauseigene Tischlerei saniert.“ Freies WLan auf jedem Zimmer gehört heute natürlich dazu.

Das Restaurant im Parkhotel Laurin ist ein charmanter Art-Nouveau-Salon im Originalzustand; Foto: Parkhotel Laurin

Und dann sind da viele kleine Dinge, die die Service-Philosophie des Hoteldirektors widerspiegeln, wie die Pflegeprodukte aus dem benachbarten Sarntal oder das Kissenmenü, bei dem der Gast die kostenfreie Wahl hat aus Daunenfedern, Schafschurwolle, Hirse, Dinkel, Nackenstütze, Rosshaar und Allergiefreien Kissen. Die Matrazenauflagen mit anti-allergischer Füllung hat Margesin sogar selber getestet und den Frühstücks-Speck kauft er bei „Siebenförcher“ ein, einem der besten Speckproduzenten Südtirols. Alte beziehungsweise vernachlässigte Bereiche wie die Davidoff Cigar-Lounge belebte er mit speziellen Events für Zigarrengenießer im Kombination mit speziellen Weinbränden neu.

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