Wer kennt sie nicht, die Südtiroler Heroen Andreas Hofer, Luis Trenker und Reinhold Messner? Wer hat sie nicht schon gesehen, die Drei Zinnen oder den mystischen Rosengarten? Aber Deutschnonsberg? Selbst intime Südtirolkenner können wenig damit anfangen. Es lohnt aber, dort Station zu machen.
Der Begriff Deutschnonsberg bezieht sich auf einen Teil des Nonstales (Val di Non in der Provinz Trient), der zu Südtirol gehört. Die Orte Unsere liebe Frau im Walde (1342 Meter hoch gelegen), St. Felix (1265 Meter), Laurein (1342 Meter) und Proveis (1414 Meter) bilden quasi das letzte deutschsprachige Bollwerk im äußersten südwestlichen Zipfel Südtirols – eine Exklave im Trentiner Gebiet.
Bekannter Wallfahrtsort
Unsere liebe Frau im Walde, die kleine Gemeinde mit dem langen Namen, ist seit dem 12. Jahrhundert ein bekannter Wallfahrtsort. Die Pfarrkirche mit ihrem romantischen Turm wurde erstmals im Jahr 1210 urkundlich erwähnt und gehörte zu einem Hospiz. Oberhalb des beschaulichen Weilers befindet sich die Laugenspitze (2434 Meter), der Hausberg von Deutschnonsberg. Auf der Laugenalm gibt es einen herrlichen Panoramablick ins Südtiroler Land, unterhalb, auf dem 600 Jahre alten Laugenhof (1336 Meter), eine stärkende Marende (Brotzeit). Von dort aus erstreckt sich der Blick hinunter nach Mitterbad, wo einst Otto von Bismarck kurte.
Bei Wind und Wetter
Das Leben der Bergbauern dort oben und das seiner Angehörigen war hart – und ist es heute noch. Die Kinder fahren mit einem kleinen Lastenlift hinunter in die Schule (und natürlich heimwärts hinauf). Früher mussten sie, die mittlerweile längst im Erwachsenenalter sind, zu Fuß gehen, eineinhalb Stunden einfach. Bei Wind und Wetter. Heutzutage gestaltet sich das Leben also etwas angenehmer. Der Bauer lebt zwar weiterhin in erster Linie von der Viehzucht und von in dieser Höhe wegen der Hanglage außerordentlich beschwerlichen Almwiesenbewirtschaftung, aber die Europäische Union gab den Bergbauern mittels eines Förderprogramms eine finanzielle Hilfestellung.
Radiccio in Proveis
So richtig anschaulich wird diese Zuwendung im kleinen Ort Proveis. Dort bauen einige Landwirte – um ihr kärgliches Einkommen etwas aufzupäppeln – Radiccio an, jenes bitter schmeckende Gemüse, das sich auch prima als Salat eignet, und auf das vor allem die Italiener total abfahren. Radiccio ist bei den Stiefelbewohnern mindestens genauso beliebt wie in Bayern der Schrobenhausener Spargel. Die Bergbauern verkaufen ihre Delikatesse vorwiegend nach Trient und Verona, aber auch in andere Städte Norditaliens.
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